Kleine linguistische Einführung ins Ungarische

  • Das Ungarische ist vom Griechischen wie vom Lateinischen grundverschieden, und wurde erst mit dem Seßhaftwerden der Magyaren in der Pannonischen Ebene im Abendland bekannt. Was die genetische Verwandschaft angeht, so gehört das Ungarische zur Uralischen Sprachfamilie, die wiederum aus zwei größenmäßig höchst unterschiedlichen Zweigen besteht: Samojedische und Finnisch-Ugrische Sprachen. Zur Finnisch-Ugrischen Sprachen zählen diejenigen europäischen Kultursprachen, die nicht indogermanischer Abkunft sind: Finnisch, Estnisch, Ungarisch. Doch die einzelnen Sprachen haben sich im Verlauf der Entwicklung weit voneinander entfernt: Ungarisch und Finnisch sind in ihrem Wortschatz so verschieden, dass ein Ungar und ein Finne heute sich nicht verständigen können.
  • Die phonologische Eigenart des Ungarischen ist sehr komplex: Das Einzigartigste am Ungarischen ist vielleicht, dass es kein grammatisches Geschlecht kennt. Es ist stets die erste Silbe betont, und die Länge oder Kürze eines Vokals ist bedeutungsunterscheidend.(a,á e,é o,ó etc.)Was den Sprachbau betrifft, ist das Ungarische eine agglutinierende Sprache (ähnlich wie das Türkische). Ganz einfach erklärt bedeutet das, dass alles am Wortstamm hinten 'drangehängt wird. z.B.: könyv = Buch könyvem = mein Buch könyvet = das Buch (Akk.) könyvemet = mein Buch (Akk.) könyvek = Bücher könyveket = Bücher (Akk.) könyveim = meine Bücher und so weiter
  • Die Zahl der heute im Mutterland lebenden Ungarn liegt bei ca. 10 Millionen und in den angrenzenden Staaten leben noch mal ca. 5 Millionen Menschen, die sich als Ungarisch-Muttersprachler bezeichnen, und nach den Verlusten des Ersten und Zweiten Weltkrieges außerhalb der Grenzen des ungarischen Staates leben müssen.

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